Ökonomie der Menschlichkeit

Die Ökonomie der Menschlichkeit ist ein Zusammenschluss von Menschen, Initiativen und Unternehmen, die sich aus tiefer Überzeugung der Menschlichkeit zuwenden und die Zukunft gestalten. Die Wegbereiter und Wertebotschafter sind beherzte Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft und Tourismus, die dazu einladen, Teil einer „menschlichen“ Zukunft zu sein. Die wahre Kraft der Veränderung passiert durch den Zusammenschluss vieler Einzelner, die in der heutigen Zeit der Transformation besonders gebraucht werden.

Ziel ist ein bewusstes gemeinsames Wirken und umfasst Bewusstseinsbildung, Wissenstransfer, Co-Kreation und Öffentlichkeitsarbeit.
Ein gemeinsames Manifest, bestehend aus acht Eckpfeilern, bildet das Wertefundament für einen gesellschaftlichen und unternehmerischen Wandel – den Aufbruch in eine menschliche Zukunft, die JETZT beginnt.
Das Manifest, gesprochen vom Schauspieler Cornelius Obonya, kann hier nachgehört werden:

Mitgliedsbetriebe

Die Ökonomie der Menschlichkeit ist eine Vernetzungsplattform, die sich gegenseitig unterstützen und über die Marke gemeinsam in die Gesellschaft wirken. Seit der Gründung durch Georg Dygruber im Jahr 2021 wirken immer mehr Menschen und Unternehmen als Vorbilder in einer Gesellschaft des Wandels.

Zu den wegbereitenden Unternehmen gehören (in alphabetischer Reihenfolge):

Interview

Ökonomie der Menschlichkeit (ÖdM) mit Architekt Tom Lechner, Geschäftsführer von LP architektur ZT:

ÖdM: Tom, du wirkst als Wegbereiter für eine Ökonomie der Menschlichkeit im Bereich Architektur. Wofür bereitest du den Weg?
Tom Lechner: Ziel ist es das Thema Qualität im Bauen (Handwerk, Regionalität, Angemessenheit) und die Verantwortung, die damit verbunden ist, wieder stärker in den Fokus der Gesellschaft zu rücken. Unser gesamtes Lebensumfeld – unser Lebensraum, wird davon geprägt.

ÖdM: Für den Laien, ist eine Kurzbeschreibung was ein Architekt macht, möglich?
Tom Lechner: Neben dem Gestalten und Planen dirigiert der Architekt alle am Planungs- und Bauprozess beteiligten Personen, um ein gemeinsam definiertes Ziel (Projekt) unter entsprechenden Voraussetzungen zu realisieren.

ÖdM: Welche Schlüsse lassen sich aus dem Gebauten auf die Gesellschaft ziehen?
Tom Lechner: Das Bauen wurde in den letzten Jahren immer mehr normiert und somit wurden auch die Eigenheiten, Besonderheiten und Identitäten verschiedener Baukulturen nivelliert. Genau diese Entwicklung kann man auch in der Gesellschaft wiedererkennen – die normierte Schönheit versus individuellen / eigenständigen Charakter.

ÖdM: Der Blick aufs Ganze, ein Worthülse oder für dich als Architekt wichtig?
Tom Lechner: Extrem wichtig, weil das Einzelne ein Teil des Ganzen ist. Nur wenn das Ganze in sich stimmig ist, kann sich das Einzelne entfalten und sogar einen Schritt weiter gehen.

ÖdM: Sollten wir auch auf das Gefühl achten, was der Raum mit einem macht?
Tom Lechner: Das passiert ohnehin im Unterbewusstsein, der Raum oder Architektur im Allgemeinen, auch das „nicht Gebaute“ – die Freiräume – prägen und beeinflussen uns. Architektur hat die Kraft zu erziehen.

ÖdM: Ein Raum sollte dicht sein und dennoch atmen können, ein Widerspruch?
Tom Lechner: Von der bautechnischen Seite her nicht zwingend – wenn ein Gebäude unter normalen Umständen benutz wird, gibt es ohnehin einen natürlichen Luftaustausch. Die Bauteile zueinander (Bauteilfugen) sollten jedenfalls nicht unkontrolliert und zufällig aneinanderstoßen!

ÖdM: Gewisse Orte haben etwas magisches, anziehendes. Wie steht das im Zusammenhang mit dem Gebauten?
Tom Lechner: Architektur ist im hohen Maße emotional und im besten Falle berührt sie. Diese ist die höchste Kunst von Architektur – die Kür sozusagen – aber leider überfordert man heute schon mit der Pflicht!

ÖdM: Die Architektur: Geist wird Materie. Wo liegen die Herausforderungen?
Tom Lechner: Beides in einem ausgewogenen Verhältnis zu verweben. Dann können alle Sinne angesprochen werden und in Resonanz mit dem Gebauten und dessen Umfeld gehen.

ÖdM: Wie zeigt sich in der heutigen Baukultur noch eine Verbindung zur Region, eine Identität?
Tom Lechner: Leider nur mehr selten über gewissen typische / regionale Bauelemente und Materialien. Dies alles wird der Globalisierung und Normierung geopfert.

ÖdM: Braucht es die regionale Verbindung in Zeiten einer globalen Sichtweise?
Tom Lechner: Stärker denn je – denn die Globalisierung braucht ein kraftvolles Gegenüber – nämlich die Regionalität und dies in allen Lebensbereichen! Die Regionalität wieder stärker zu integrieren und dabei auf die großartigen Handwerker und authentische Materialien zurück zu greifen, wäre ein wichtiger Schritt, um generationsübergreifende Baulösungen zu finden.

ÖdM: Du schaffst in deinem Unternehmen ein nährendes Umfeld, einen Raum für Entfaltung. Ein Beschreibungsversuch?
Tom Lechner: Wir versuchen die individuellen Potenziale der Mitarbeiterinnen zur Entfaltung zu bringen – viel in Form von Eigenverantwortung. Dafür bieten wir ihnen, neben dem fachlichen Knowhow, ein soziales Umfeld in dem sie sich sicher weiterentwickeln und entfalten dürfen. Somit lernen und profitieren wir Alle jeden Tag voneinander. Schön dabei zu sehen, wie die jungen Mitarbeiterinnen im Vertrauen und Sicherheit Ihre persönlichen Qualitäten finden und ausleben dürfen.

ÖdM: Weshalb sollten sich Unternehmerinnen und Unternehmer der Ökonomie der Menschlichkeit anschließen?
Tom Lechner: Weil der menschliche Aspekt in vielen Lebensbereichen mittlerweile leider viel zu kurz kommt bzw. nur mehr wenig Wert ist. Dies darf sich ändern.

ÖdM: Dein größter Wunsch?
Tom Lechner: Das wir alle und ganz besonders die junge Generation das Träumen nicht verlernt und damit ihre unendlichen Potentiale zur Entfaltung gelangen!

Wir danken euch sehr, dass ihr als Branchensprecher wirkt und im wahrsten Sinne Räume für mehr Menschlichkeit eröffnet!